Dieser Browser ist veraltet. Bitte wechseln Sie zu einem anderen Browser, um unsere Website in vollem Umfang nutzen zu können.

Neuer Schöler Vorstand stellt sich vor

13.01.2022


Ein Interview mit Marc Lehnstaedt


Herr Lehnstaedt, herzlich willkommen bei der Schöler Fördertechnik AG. Würden Sie sich bitte kurz vorstellen und uns erzählen, in welcher Position Sie hier bei Schöler angefangen haben?

Mein Name ist Marc Lehnstaedt, ich bin 52 Jahre alt, verheiratet und habe am 1.10.2021 als Vorstand angefangen. Ich freue mich, die Nachfolge von Herrn Hans Eisenhauer anzutreten. Zuständig bin ich für den Bereich Technik. Hierzu gehört nun auch das OFC.


Gibt es definierte Ziele, die Schöler damit verfolgt? Gibt es eine neue Ausrichtung?

Es ist klar, dass meine Aufgabe mit meinen Kollegen darin besteht, die bereits geplanten Schöler-Strategien umzusetzen und natürlich auch weiterzuentwickeln. Mein Büro werde ich nicht in der Zentrale in Rheinfelden beziehen, sondern in Zimmern und Ostfildern. Hieraus wird deutlich, dass der Vorstand sich dezentralisiert, um noch besser unserer Niederlassungsstruktur Rechnung zu tragen. Unser Ziel als Vorstandsgremium ist es, zukünftig eine noch höhere Präsenz in den Niederlassungen zu erreichen.


Welche beruflichen Stationen gab es vorher und welche Tätigkeiten haben Sie in der Vergangenheit ausgeübt? Gibt es Erfahrungen, die auch für Ihre neue Tätigkeit hier bei Schöler von Bedeutung sind?

In meiner letzten Position war ich bei der Still GmbH als Leiter Vertriebsregion DACH tätig. Trotz der schwierigen Corona-Zeit hat die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen Spaß gemacht, aber am Ende gab es fachliche Differenzen hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung. Daraufhin haben wir uns im positiven, freundlichen Einvernehmen voneinander getrennt. Aber bis zu meiner letzten Station bei STILL lagen einige Stationen dazwischen.

Von der Ausbildung bin ich Jurist. Ich habe zwei juristische Staatsexamen und mein ursprüngliches Ziel war es, Fachanwalt für Wirtschaftsrecht werden. Deshalb wollte ich zunächst erst einmal in einem Wirtschaftsunternehmen arbeiten. Bereits in der Wahlstation meines Referendariats habe ich bei der damaligen Linde AG in Wiesbaden die Möglichkeit bekommen, ein Jahr als Trainee in der Hauptverwaltung zu absolvieren. Wie so oft im Leben sind es auch die Zufälle, die dem Leben die Richtung geben. Bei Linde hat man in Aschaffenburg einen Regionalleiter gesucht und in meiner Person gefunden. Dies war neben der Herausforderung eine enorme Chance für mich. Als Regionalleiter, Region West, betreute ich die Händler Suffel, Jungbluth, Schrader, Richter und Pahlke. Ich muss ehrlich sagen, ich war in diesem Feld kompletter Berufsanfänger und diese Händler haben auch mich betreut und ausgebildet(lacht). Ich bin auch heute noch diesen Händlern sehr dankbar, dass sie sich meiner angenommen haben.


Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsführung - Brixner

Im Jahr 2000 bekam ich das Angebot, als Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsführung zur Firma Brixner zu wechseln. Die Firma Brixner ist sicherlich den meisten Mitarbeitern von Schöler bekannt durch die Übernahme der Schöler Fördertechnik AG im Jahr 2003. Im nach hinein für mich keine einfache Zeit, aber in vielerlei Hinsicht sehr lehrreich. Seit dieser Zeit lege ich sehr viel Wert darauf, dass alle Abteilungen sowohl im Sinne des Kunden, als auch im Unternehmensinteresse zusammen arbeiten. Für Herrn Brixner hatte der Fortbestand seines Autohauses oberste Priorität. Und so ist es dann auch gekommen, wie es kommen musste. Mich haben diese Geschehnisse zum damaligen Zeitpunkt sehr geschmerzt, habe ich diese doch auch als eine persönliche Niederlage empfunden.


Leitung Stapler Center - Zeppelin Baumaschinen

Meine nächste Station führte mich zur Firma Zeppelin Baumaschinen GmbH, Standort Böblingen. Zeppelin hatte gerade deutschlandweit die Vermarktung von Hyster Flurförderzeugen übernommen. Die Erkenntnisse aus der Zeit bei Brixner, dass man nur erfolgreich am Markt tätig sein kann, wenn alle Abteilungen sich als ein Team verstehen, konnte ich bei Zeppelin erfolgreich umsetzen. Am Ende meiner Zeppelin Zeit war ich für das Hyster Produktprogramm in Baden-Württemberg und bayrisch Schwaben zuständig. Seit dieser Zeit weiß ich Premiumprodukte sehr zu schätzen.


Niederlassungsleiter Nürnberg - STILL

Nach meiner Tätigkeit bei Zeppelin habe ich mich erneut in der Stapler-Branche umgeschaut. Für mich war klar, dass ich nicht zu Jungheinrich und auch nicht zu Toyota gehen möchte. Von Still bekam ich das Angebot, die Still Niederlassung in Nürnberg zu führen. Dies habe ich dann von 2006 bis 2010 mit viel Freude getan. Bereits nach kurzer Zeit haben die Nürnberger Still Kolleginnen und Kollegen den Teamgedanken aufgegriffen und als schlagkräftige Mannschaft agiert. Unsere Kunden wurden zunehmend „aus einem Guss“ zufrieden gestellt. Wir gewannen immer mehr das Vertrauen der Stapler- und Lagertechnikbetreiber und infolgedessen konnten alle Bereiche, vor allem Service und Miete stark ausgebaut werden. Auch konnte die Mitarbeiteranzahl stark wachsen.

Ende 2008 zog es mich aus privaten Gründen gedanklich wieder in Richtung Heimat, sprich Raum Stuttgart, zurück. Aber mit der Wirtschaftskrise 2008/2009 kam alles anders. Gemeinsam mit dem Nürnberger Führungsteam wurde beschlossen, die Niederlassung Nürnberg durch diese schwere Zeit bringen. Und hier hat sich gezeigt, dass wenn wir mit dem Kunden partnerschaftlich zusammenarbeiten, diese auch in Krisenzeiten zu uns halten. Alle Nürnberger sind die sprichwörtliche „Extra Meile“ gegangen. Am Ende musste kein Nürnberger Still Mitarbeiter abgebaut werden. Wir hatten die Krise erfolgreich gemeistert. Hierauf bin ich heute noch stolz.


Geschäftsführer - KION Warehouse Systems

Dennoch wollte ich 2010 wieder zurück in den Stuttgarter Raum. Diesen Wunsch habe ich innerhalb der KION-Welt geäußert und die Möglichkeit bekommen, ab April 2010 als Geschäftsführer den Produktionsstandort von damals STILL/Wagner heute KION Warehouse Systems zu leiten. Dies war die Zeit, in der der Still Schubmaststapler nach Hamburg transferiert wurde, Reutlingen 180 Mitarbeiter abbauen musste und permanent negativ in der Presse stand. Ziel war es, ein KION Kompetenzzentrum für A, K, V Geräte aufzubauen.

Neben den kaufmännischen Themen bestand meine Aufgabe anfänglich hauptsächlich darin, die Reutlinger Geräte in die Linde- und Still-Welt zu verankern. Im Zuge der dafür notwendigen Neuausrichtung haben wir dann die Produktion auf eine moderne Fließfertigung umgestellt, die VNA Schulungs-Academy aufgebaut und auch den Service Support verstärkt. Sozusagen das Werk kundenfokussiert aufgestellt. Heute freue ich mich darüber, dass das KION Werk fester Bestandteil der KION Marken Still und Linde ist und die Mitarbeiter in Reutlingen einen sicheren Arbeitsplatz haben. Wie eingangs erwähnt, ging es dann nach Hamburg.


Gibt es bereits Erfahrungen mit Schöler bzw. wie sind Sie zu Schöler gekommen und was hat Sie davon überzeugt als Vorstand in das Unternehmen zu kommen?

Mit dem Hause Schöler hat mich schon immer etwas verbunden. Ich wohne in Baden-Württemberg, sehe fast täglich Schöler-Technik-Fahrzeuge. Auch kenne ich die Familie Schöler schon seit vielen Jahren. Seit meiner Tätigkeit als Regionalleiter haben wir uns all die Jahre nicht aus den Augen verloren. Jetzt freue ich mich, dass ich die Erfahrungen, die ich all die Jahre gesammelt habe, bei Schöler einbringen kann.


Was ist Ihnen wichtig? Welche Ziele verfolgen Sie?

Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen ist es mein Ziel, die Schöler Fördertechnik AG als Familienunternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Allein die Themen Digitalisierung und Automatisierung erfordern einen stetigen Veränderungsprozess.

Wichtig ist mir, dass man bei einer Veränderung das Bestehende wertschätzt und weiß, woher man kommt und worauf man stolz sein darf. Ich halte nichts davon, dass man bei einer Veränderung vergisst, was seit 1966 entstanden ist. Ich denke, dass unser Fundament dieses Familienunternehmen selbst ist. Und jetzt gilt es, dieses Unternehmen dazu zu befähigen, in das „nächste Level“ zu kommen. Dabei gilt es die richtige Balance zwischen „Zuruf“ und „Struktur“ zu finden.

Das wir auch künftig Mitarbeiter ausbilden, die gerne ihren weiteren Berufsweg bei Schöler verbringen möchten, ist eine großartige Sache und gilt es zu erhalten. Auch, dass wir die Tugenden eines Handwerksbetriebes wie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit beibehalten, halte ich für sehr wichtig.

Persönlich ist es mir auch ein großes Anliegen, dass man mit seinen Kollegen, seinen Mitarbeitern auch bei aller Härte des Tagesgeschäfts Spaß hat. Ich bin über 50 und ich möchte auch in meinem Berufsleben Spaß haben. Dies ist für mich wichtig für eine gute Work-Life-Balance. Denn vieles von meinem Life ist Work und ich kann und will dies nicht trennen. Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit Ihnen allen!